Verlockender Charme

Ohne verführerische Nachspeise ist selbst ein exzellentes 5-Gänge-Menü für die Katz´. Ein Dessert ist mit nonchalantem Charme fähig, den Gaumen zu umschmeicheln und die bloße Nahrungsaufnahme in ein sinnlich erfahrbares Erlebnis umzuwandeln.

Insbesondere Süßspeisen sind dazu auserkoren, Kulinarisches mit Erotik zu verknüpfen. Diese These lässt sich ohne großen Aufwand untermauern: Einfach kurz die Augen schließen und sich vorstellen, welche Lust - in der Regel auf mehr - beispielsweise der zarte Schmelz einer Nougat-Praline entfachen kann, wenn er sich wohlig an Zunge und Gaumen anschmiegt.

Die Mehinako oder auch Mehinaku, ein Indianerstamm, der im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso lebt, müssen kein Nougat-Praliné bemühen, um einen Zusammenhang zwischen Essen und Erotik herzustellen. Der Begriff mana bedeutet in ihrer Sprache sowohl langweiliges Essen als auch langweiliger Sex! Die männlichen Stammesmitglieder sind für eine weitere sematische Überraschung gut: Sie bezeichnen den Sex mit der Geliebten als köstlich während das Liebesspiel mit der eigenen Frau lediglich das Prädikat geschmacksfrei von ihnen erhält.

Was aber würde passieren, wenn man einem Mehinako-Ehepaar eine Crème brûlée servieren würde? Ohne Zweifel eine hypothetische Frage, denn Verkaufsregale, die mit Vanilleschoten, Sahne und Bunsenbrenner bestückt sind, dürfte es im brasilianischen Regenwald eher selten geben. Großstadtindianer haben es dagegen wesentlich leichter, mit einem krönenden Dessert neuen Schwung in ihre Ehe zu bringen.

Rezepte

Balsamico-Gewürz-Birnen >>

Topfenknödel an zweifarbigem Zwetschgengelee, glasierten Birnen und Apfelküchle auf Holundersauce >>




  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  




 

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